Fachberaterschulung 1999

Obstbaumschnitt

Vortrag am 30. Oktober 1999


  Vorbemerkung 7. Birnen
  1. Äpfel 8. Beerenobst
  2. Kirschen 9. Baumschnitt
  3. Pflaumen 10. Veredelung
  4. Brombeeren 11. Baumkauf
  5. Pfirsiche 12. Tipp für Rosen
  6. Schattenmorellen  



Vorbemerkung

Zurück zum Inhalt

 

Für junge Bäume gilt:

   

1. Jahr = Austrieb

   

2. Jahr = Knospenbildung

   

3. Jahr = Fruchtentwicklung

 
  Pflanzung von Jungbäumen im Herbst:
    Obstgehölz war das 1. Jahr in der Baumschule => kein großer Schnitt nötig!
 
  Pflanzung von Jungbäumen im Frühjahr:
    das 1. Jahr ist erst im Pflanzjahr => Rückschnitt erforderlich!

1. Äpfel

Zurück zum Inhalt

  Sorte Pirol: sogenannte RE-Sorte (resistente Sorte, gegen Rost resistent)
    PI-Sorte: Lizenzgebühr zu bezahlen
 
  Sorte Pinova: zurzeit nicht kaufbar.
    Um die Sorten doch zu bekommen geht man zum Anbaubetrieb und kauft Früchte, dabei fragt man nach Reisern. Apfelreiser bis maximal 8o Celsius lagern, feucht einschlagen, aber nicht nass lagern.
    Beim Schnitt nur einzelne einjährige Triebe rausschneiden.
 
  Sorte Pilot: spätreifender Apfel, kann Druckstellen haben, faulen nicht.
 
  Sorte Piros: Reifezeit zwischen Klarapfel und James Grieve.
    14 Tage haltbar bis Ende August.
    Abgetragene Äste ausschneiden.

2. Kirschen

Zurück zum Inhalt

  Gute Kirschenform:
    - Herzförmig: Wasser kann abfließen.
    - Langer Stiel: Früchte können pendeln, dadurch verfliegt das Wasser schneller.
    - Keine Einbuchtung am Stielansatz: es kann kein Wasser stehenbleiben, was sonst zu Fäulnis führen kann.

  Äste waagerecht halten.
 
  Boden immer feucht halten, da sonst bei Regen die Früchte platzen.
 
  Kirschbäume nach der Ernte zurückschneiden, da sonst die Gefahr von Fäule besteht.

  Sauerkirschen

  "Peitschen" müssen weg
  tieferstehende Äste schneiden, äußere stehen lassen, da diese die Früchte tragen.
  Schnitt ist auch noch im Februar oder März möglich.
  Reiser nach dem ersten Frost ca. um Weihnachten / Jahreswende schneiden.
  Reiser kühl lagern, z.B. in Müllbeutel einpacken und im Tiefkühlfach bei – 2o Celsius.
  Reiser mit Fungizid spritzen bzw. mit Kupfermittel behandeln.

  Süßkirschen

  Sorte Sylvia: 5-DM-Stück große Früchte.
  Sorte Kordia: Befruchter nötig, z.B. Sorte Bianca.
  Sorte Regine: wie Kordia.
  Sorte Burlat  

  Steinobst umveredeln:
    - kurz vor und während der Blüte.
    - Süßkirsche scharf zurückschneiden.
    - auf junge Äste veredeln.

3. Pflaumen

Zurück zum Inhalt

  Bauernpflaumen sind mit Scharka belastet.
  => Sorten mit Scharka-Resistenz bzw. Scharka-freie Sorten wählen.

  Auswirkungen von Scharka:
    - auf Blatt: Blätter sind marmoriert (grün-gelblich).
    - auf Frucht: Früchte schrumpeln ein.

  Scharka-befallene Bäume müssen raus, gehören aber nicht auf den Kompost!

  Sorte Katinka: Reife Ende August.
  Sorte Hanita: Reife Ende September.
  Sorte Valoa: fault leicht, ständig auf Reife prüfen.

  Bei einem Baum mit 5 Ästen wird der5 Mittelast herausgeschnitten.
  Mit Osmopote düngen.
  Ertrag bereits im 2. Jahr.

4. Brombeeren

Zurück zum Inhalt

  Stachellose Sorte: Loch Ness.

5. Pfirsiche

Zurück zum Inhalt

  Scharf schneiden => Schnitt an Floristen verkaufen.
 
  räuselkrankheit mit Kupfer spritzen.

6. Schattenmorellen

Zurück zum Inhalt

  Sorte Morellenfeuer: Monilia-Befall möglich.
  Sorte Fanal: Monilia-Befall möglich.
  Sorte Gerema: noch Moniliafrei.
 
  Gegen Monilia mit Euparen oder Supol spritzen.

  Neue Triebe entwickeln sich aus der Mitte heraus.

7. Birnen

Zurück zum Inhalt

  Tragen an drei- und vierjährigen Holz.

8. Beerenobst

Zurück zum Inhalt

  Nie chlorhaltig düngen.

  rote Johannisbeere

  1. Jahr: Triebbildung
  2. Jahr: Blüten
  3. Jahr: Früchte

  schwarze Johannisbeere

  Sie trägt am vorjährigen Holz.

9. Baumschnitt

Zurück zum Inhalt

  Äpfel

  Im Juli oder August werden einjährige Triebe waagerecht angebunden, damit die Anlagen der Blütenknospen genügend Kohlenhydrate, das von den Blättern erzeugt wird, speichern können.

  Pflanzschnitt

  Dieser dient zum Korrigieren des Verhältnisses von Wurzeln zum Astwerk.
  Dabei bewirkt starker Rückschnitt auch einen starken Austrieb, wohingegen ein schwacher Rückschnitt dementsprechend einen schwachen Austrieb bewirkt.
  Steiler Wuchs fördert die Gipfelbildung, flacher Wuchs die Seitenbildung.

  ältere Bäume

  Nicht dreieckig schneiden, aber auf den Winkel achten.
  Gerüstäste sollen eine n Winkel von 30o bilden.
  "Wasserschosse" aus altem Holz können bereits Blütenknospen bilden, davon einige stehen lassen, aber nur, wenn Licht herankommen kann.

  Baum verjüngen

  Nur die Gerüstäste werden gekürzt, nicht die einjährigen Äste.

10. Veredelung

Zurück zum Inhalt

  Die Unterlage ist wichtig: M9, M26 (für Ackerzahl 25 – 40) oder MM106.
  Die Unterlage beeinflusst, wie stark der Baum später wächst.
  Je länger die Unterlage ist, je geringer ist der Wuchs.
  Zu lange Unterlagen pflanzt man entweder tiefer, oder häufelt mit Lehmerde an.

11. Baumkauf

Zurück zum Inhalt

  Auf dem Etikett muss die Sorte, die Unterlage und die Abkürzung VF (Virenfrei) stehen.

12. Tipp für Rosen

Zurück zum Inhalt

  Rosen werden mit lehmiger Erde angehäufelt, aber nicht mit Erde vom Rosenbeet.