Gartenfachberaterseminar Frühjahr 2000
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Vortrag am 1. und 15. April 2000 von Herrn Schmidt |
I. Beet-, Balkon- und Gruppenpflanzen |
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Eine andere Bezeichnung für die Haltung von Pflanzen in Töpfen und Kästen ist 'Mobiles Gärtnern' oder 'Gefäßhaltung'. Klassische Gefäßpflanzen sind Geranien, Fuchsien, Tagetes, Eisblumen, Begonien, Stiefmütterchen und Petunien. Heute findet man auch Tulpen, Narzissen, Koniferen und Kräuter in Töpfen und Kästen. Der Vorteil von Pflanzen in Töpfen ist, dass man den Standort für die Pflanzen jederzeit ändern kann. Kriterien, von denen sich die Gartencenter bei der Bepflanzung von Gefäßen leiten lassen, sind: |
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Es wird bei den Pflanzen immer höhere Ansprüche an die Selbstreinigung (Abstoßen von abgeblühten Blüten). Auch die Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge ist sehr wichtig, damit so wenig wie möglich chemische Mittel eingesetzt werden müssen. |
1. Gefäßauswahl |
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Das Gefäß soll ein Ausgleich für den Garten sein. Es müssen folgende Ansprüche erfüllt sein: |
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Am besten sind Holzgefäße geeignet. Sie erfüllen alle Anforderungen bis auf die der Haltbarkeit. An zweiter Stelle kommen Ton- und Terrakottagefäße. Diese heizen sich aber schnell auf und speichern die Wärme lange. Auch ziehen sie die Feuchtigkeit aus der Erde. Kunststoffgefäße sind zwar billig, aber nicht richtig widerstandsfähig. Dabei sind die Gefäße mit Wassertank besser. Der Nachteil dieser Gefäße ist aber, dass sich das Wasser schnell aufheizt. Die Gefäße müssen Abzugslöcher haben! Zum Wasserauffangen werden Untersetzer verwendet. |
2. Vorbereitung der Gefäße |
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Vor der Benutzung müssen die Gefäße gereinigt werden. Dazu bereitet man sich eine Waschlösung aus 1 Liter Wasser, 2 Liter Essig und einer handvoll Salz. Terrakottagefäße müssen zwei Tage gewässert werden. Holzgefäße müssen mindestens vier Wochen vor der Pflanzung imprägniert werden. Zur Pflanzung werden die Holzgefäße mit Folie ausgeschlagen. Dadurch wird die Wasserverdunstung herabgesetzt. Es müssen aber Wasserabzugslöcher vorgesehen werden. |
3. Anforderungen an das Substrat |
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Am besten verwendet man Komposterde oder Erde aus dem Garten. Das Substart soll |
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4. Kriterien beim Pflanzenkauf |
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Beim Kauf der Pflanzen sollte man darauf achten, dass |
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Nach dem Kauf sollte zuerst die Ballenfeuchtigkeit geprüft werden. Diese kann sowohl zu nass oder auch zu trocken sein. Zu trockene Erde tritt meist bei Verwendung von Torferde auf, da diese nur schlecht Feuchtigkeit annimmt. |
5. Allgemeine Pflegehinweise |
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6. Gießen |
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a) Probleme des Gießens |
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Kübelpflanzen sollten ein Wasserreservoir für längere Abwesenheit haben. Alternativ kann mit Bewässerungsschläuchen bewässert werden. |
b) Faktoren für das Gießen |
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Für das Gießen sind folgende Faktoren ausschlaggebend: |
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Pflanzen vertragen eher Trockenheit als stauende Nässe. |
c) Wann soll gegossen werden? |
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Es soll von oben gegossen werden, damit das Wasser nach unten fließen kann. Das Wasser sollte eine Härte von unter 20o dH haben. |
d) Regel für das Gießens |
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7. Düngung |
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Der Nährstoffbedarf bei beengten Erdvolumen ist höher, dass heißt, große Gefäße brauchen weniger Düngung. Das Einsetzen der Düngung nach dem Kauf ist abhängig von der Vordüngung. Zum Düngen sollte man immer einen Mehrnährstoffdünger nehmen. Langzeitdünger werden bei gleichmäßiger Feuchtigkeit und ab 21o Celsius aufgenommen. An wärmeren Standorten werden von Langzeitdüngern mehr Nährstoffe freigesetzt. Auf jeden Fall sollte man die Verpackungsaufschrift beachten! Die goldene Düngerregel ('der Grüne Daumen') besagt, dass man lieber öfter niedrig düngen soll, als selten hoch. Die Düngung darf nicht bei Ballentrockenheit erfolgen, da sonst die Pflanze verbrennt. Umgepflanzte und neu erworbene Pflanzen werden erstmals nach vier Wochen gedüngt. Pflanzen die nicht überwintern, werden bis Mitte oder Ende September gedüngt, überwinternde Pflanzen nur bis Mitte August. Bei zu hohem Nährstoffgehalt haben Pflanzen sonst im Winterquartier Probleme. Nach dem Winter wird erst wieder gedüngt, wenn die Pflanzen stark durchtreiben, es sei denn, sie wurden gerade umgetopft. Eine Nachdüngung bei vorgedüngten Substrat erfolgt erst nach zehn Wochen. Halbunempfindliche Pflanzen werden mit Spezialdünger gedüngt. |
8. Artgerecht Überwinterung |
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Geranien sollte man Grundsätzlich nicht überwintern. Bei Kübelpflanzen gilt als Faustregel: Je heller das Winterquartier ist, umso wärmer kann es sein! Daraus folgt der Umkehrschluss: Je dunkler der Standort ist, je kühler muss er sein! Die Wasserzufuhr ist entsprechend anzupassen. Dabei gilt, je wärmer es ist, je mehr Wasser braucht die Pflanze. Immergrüne Gehölze müssen unbedingt hell überwintern. Nicht winterharte Koniferen müssen regelmäßig gegossen werden. Gleiches gilt natürlich auch für Zylinderputzer, Bambus und alle blühenden Pflanzen. Laubabwerfende Gehölze in Kübeln bevorzugen einen dunklen Standort. Gehölze schneidet man gegebenenfalls leicht zurück. Der Wunderstrauch verträgt überhaupt keinen Frost. Dieser muss vor dem ersten Frost in das Winterquartier umziehen. Auch der Palmenfarm, der Hibiskus und die Banane vertragen keinen Frost. Bis -5o Celsius verträgt die Fleischerpalme, der Bleiwurz, die Zwergpalme, die Myrthe und der Oleander. Kurzfristig bis -10o Celsius, aber keinen Dauerfrost vertragen die Orangenblume, die Hanfpalme, die Kreppmyrthe und der Lorbeerbaum. |
9. Aussaat |
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Das Saatgut bestimmt die Güte der späteren Pflanze. Hellkeimer sollten nur ganz leicht abgedeckt werden, damit sie besser die Feuchtigkeit halten. Dunkelkeimer müssen auf alle Fälle abgedeckt werden. Am besten versenkt man die Saatkiste in der Erde, füllt das Aussaatsubstrat hinein und drückt es fest. Dann wird ausgesät und Substrat darrübergesiebt. Das ganze wird mit Folie oder einer Glasscheibe abgedeckt. Unter die Glasscheibe legt man Holz, damit die Pflanzen Platz haben, zu wachsen. Die Aussaat muss gleichmäßig feucht gehalten werden. |
II. Schnittblumen |
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1. Minimierung des Alterungsprozesses |
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Um den Alterungsprozess so lange wie möglich auszudehnen, ist der richtige Schnittzeitpunkt von entscheidender Bedeutung. Man soll Schnittblumen auf jeden Fall am Abend schneiden, damit die Pflanze sehr viele Speicherstoffe enthält. Für die verschiedenen Pflanzen ist der Schnittzeitpunkt unterschiedlich. Dabei gelten folgende Regeln: |
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2. Qualitäten von Schnittblumen |
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Die Qualität von Schnittblumen wird durch farbige Etiketten oder Fäden gekennzeichnet. Dabei gilt die folgende Zuordnung:
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3. Beeinflussung des Wasserhaushaltes |
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Der Wasserhaushalt wird durch folgende Faktoren beeinflusst: |
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4. Abhilfe gegen Wassermangel |
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Folgende Maßnahmen helfen, Wassermangel vorzubeugen: |
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Bevor die Blumen in die Vase gestellt werden, müssen alle nicht dekorativen Pflanzenteile entfernt werden. Dies betrifft vor allem die Blätter am Stielende, denn diese faulen im Wasser. Um die Blumen länger frisch zu halten, legt man Blumen mit wachsartigem Laub, aber auch Rosen, für ca. eine Stunde in die Badewanne. Frisch geschnittene Rosen kann man für einige Zeit in den Kühlschrank bei 0 bis 4o Celsius stellen. |
5. Frischhaltemittel |
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Ein bewährtes Frischhaltemittel ist Substral für Schnittblumen oder Traubenzucker. Diese Mittel sollen bewirken, dass |
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6. Lagerung beim Produzenten |
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Die Produzenten lagern die Blumen bis zu einem halben Jahr im Vakuum. |
7. Bildung von Giftstoffen |
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Es können sich bei Schnittblumen starke Gifte, allergene Gifte und Gifte, die die Haltbarkeit der Schnittblumen herabsetzen, bilden. Dabei sollten Tulpen, Maiglöckchen und Narzissen nie miteinander kombiniert werden. Maiglöckchen und Narzissen lassen sich nur kombinieren, wenn sie vorher allein stehen und viermal täglich das Wasser gewechselt wurde. |
III. Gesichtspunkte für die Gartengestaltung |
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